Briefmarke anlässlich Papstbesuch

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen… Geschrieben am

… erst recht, wenn es zum Papst geht!

Papstbesuch in Genf 2018 (Bild Esther Stampfer)
Papstbesuch in Genf 2018 (Bild Esther Stampfer)

Voller Vorfreude startete eine bunt gemischte Truppe von zwölf Personen aus unserer Pfarrei am Donnerstagmorgen vom Zürcher Hauptbahnhof in Richtung Genf. Auf der Zugfahrt gab es nur ein Thema, nämlich das Privileg, in wenigen Stunden den Papst hautnah, und nicht nur aus den Medien, erleben zu dürfen.

Pastoralassistentin Esther Stampfer berichtet

In Genf beim Flughafen angekommen, ging es den kurzen Fussweg zum Palexpo-Gelände. Dort in den Messehallen sollte der Gottesdienst mit dem Papst stattfinden. Wider Erwarten gab es keine Warteschlangen bei der Einlasskontrolle am Eingang. So konnten wir ohne langes Anstehen direkt durch die Sicherheitskontrollen und weiter Richtung Halle laufen. In der Vorhalle gab es schon einiges zu sehen. Offensichtlich kommt auch ein Papstbesuch nicht ohne die üblichen Merchandise-Artikel wie Taschen, Kulis, Magnete aus. Es wurde sogar ein eigener Wein anlässlich dieses besonderen Tages zum Kauf angeboten.

Im Innenhof des Gebäudes fanden sich unzählige Verpflegungsstände. So dass auch für das leibliche Wohl gesorgt war. Trotz Sommerwetter war es in der Halle angenehm kühl. Unsere Befürchtungen, hungrig, durstig und bei schweisstreibenden Temperaturen den Gottesdienst feiern zu müssen, blieben unbegründet. Auch die Sorge gute (Sitz-)Plätze zu finden, löste sich in Luft auf. Denn wir fanden sie im vordersten Block direkt vor der Altarbühne und liessen diese in den kommenden Stunden natürlich nicht mehr aus den Augen.

Freudentränen und Gänsehaut

Als Papst Franziskus kurz vor 17.00 Uhr eintraf, wurde es laut in der Halle. Begleitet von lauten Jubelrufen und Gesängen der etwa 40.000 anwesenden Gläubigen drehte er einige Runden in einem kleinen provisorischen „Papamobil“. Als er beinahe zum Greifen nahe an uns vorbeifuhr, rührte dies viele zu Tränen und auch ich hatte Gänsehaut bei seinem Anblick. Die Energie und Stimmung, die seine Anwesenheit hervorrief, hielt übrigens den ganzen Gottesdienst über an.

Auch wenn der ökumenische Gedanke in dieser Feier keine Rolle spielte war es doch ein eindrücklicher Gottesdienst. Die schlichte Festlichkeit, die Prägnanz der Worte und die Präsenz von Papst Franziskus wirkte. Der Papst war ja zum Jubiläum des „Ökumenischen Rates der Kirchen“ nach Genf gekommen. Die ansprechende musikalische Umrahmung und die Gemeinschaft der Gläubigen schafften es, eine friedliche, ruhige Stimmung herzustellen. Ich habe dies so noch nie in einem derart grossen Gottesdienst erleben dürfen.

Eine chaotische und unvergessliche Rückreise mit ein wenig Glück

Als der Gottesdienst zu Ende war, machten wir uns gegen 19.00 Uhr auf dem Weg zum Bahnhof. Wir waren wie aufgeladen von all diesen Eindrücken. Wieder hatten wir Glück. Wir erreichten rechtzeitig unseren Zug und fanden sogar noch Sitzplätze. Doch damit war unsere Glückssträhne erst einmal zu Ende. Aufgrund eines Unfalls war die Strecke nach Lausanne gesperrt. Bald war klar, das würde Stunden dauern. Unsere Verzweiflung teilten wir mit tausenden anderen Reisenden in ihren Sonderzügen.

Was konnten wir nun tun? Fährt noch ein Fernbus? Hotelzimmer suchen? Dann ein Geistesblitz: Versuchen wir es doch bei der Autovermietung am Bahnhof. Und da war es wieder, unser Glück! Tatsächlich hatte um diese Uhrzeit noch ein Vermieter geöffnet und sogar noch ein grosses Auto übrig. So ging es über die Autobahn zurück nach Zürich, wo alle Mitfahrenden dann die letzten Anschlusszüge Richtung Küsnacht und Umgebung noch erreichten. Unser einstimmiges Fazit am Ende eines langen Tages: Das Erlebnis, einmal im Leben den Papst live zu sehen, die Erfahrung der grossen Gemeinschaft und die friedliche Stimmung machten diesen Tag unvergesslich.

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