Zum Aschermittwoch gehört ein im wahrsten Sinne berührendes Ritual. Asche wird, als Zeichen der Vergänglichkeit, jedem Gottesdienstbesucher auf das Haupt gestreut. Warum eigentlich?
Die Zeit ist begrenzt
Mit dem Aschermittwoch beginnt die Zeit der Vorbereitung auf das Osterfest. Die Fastenzeit hat sowohl für das Leben des Einzelnen wie auch für die Kirche Bedeutung. Wer sein Dasein als Christ bewusst gestalten will, wird nicht teilnahmslos über diese Zeit hinweggehen. Denn diese Zeit gibt uns die Chance, existentielle Fragen ganz neu zu stellen.
So konfrontiert uns die Kirche zu Beginn jeder Fastenzeit unausweichlich mit der Wahrheit, dass der Mensch sterblich ist und dass die ihm zugemessene Zeit begrenzt ist. Wir können den Tod unter Umständen hinausschieben, ihn aber durch nichts verhindern. Dies ist eine erschreckende Wahrheit, mit der wir uns nur ungern auseinandersetzen. Die Spanne unseres Lebens hier ist relativ kurz. Das Ende kann vielleicht schon morgen, vielleicht in wenigen Jahren, ganz sicher aber in einigen Jahrzehnten kommen.
Im Allgemeinen machen wir uns wenig Gedanken über den eigenen Tod. Weil wir uns sorgen, das könnte die Entschlusskraft lähmen, unsere Lebensfreude beeinträchtigen oder den Mut nehmen, über die Gegenwart hinaus zu planen.
Ein Zeichen der Liebe Gottes
Im Gottesdienst des Aschermittwochs am 6. März 2019 wird nun den Gläubigen auf der Stirn oder auf dem Kopf ein Aschenkreuz gezeichnet. Dies wird mit den Worten “Gedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst” begleitet.
Im Zeichen dieses Aschenkreuzes wird uns zuerst die Vergänglichkeit unseres Daseins in Erinnerung gerufen. Das Aschenkreuz bleibt aber nicht bei der Vergänglichkeit stehen. Ganz im Gegenteil. Es ist ein Hoffnungszeichen. Denn die Asche ist hergestellt aus den in der Osternacht am Osterfeuer verbrannten Palmzweigen. Sie sind Zeichen der Liebe Gottes, der für seinen Sohn Jesus Christus den Tod besiegt hat. Allen Glaubenden ist gewiss, dass uns das Leben in einer ganz neuen und endgültigen Gestalt geschenkt wird.
Um dies wirklich voll und ganz erfahren zu können, sind wir mit diesem ergreifenden Ritus eingeladen, diese Zeit zu nutzen, wahrhaftig zu sein, Fehler einzugestehen und das Leben neu auszurichten.