Zur Diakonatsweihe von Matteo Tuena Geschrieben am

Seelsorger Matteo Tuena gibt am Töggeliturnier vollen Einsatz

Unserer Pfarrei steht ein festlicher Tag bevor!
Diözesanbischof Joseph Maria Bonnemain wird am Samstag, 26. Oktober, Seelsorger Matteo Tuena zum Diakon weihen. Am Tag darauf wird der Neugeweihte zum ersten Mal in seiner Funktion als Diakon mitfeiern und die Predigt halten. Im Gegensatz zum «Ständigen Diakon» ist die Diakonatsweihe von Matteo Tuena die Vorstufe zum Priestertum, die nach heute gültigen kirchlichen Rechtsvorschriften den Zölibat voraussetzt. Wer sich für dieses Weiheamt entscheidet, muss den Ruf Gottes erfahren und dem Ruf der Kirche folgen. Die Weihe spendet der Bischof und geschieht seit urkirchlichen Zeiten durch Handauflegung und Gebet.

Das Diakonenamt gibt es seit dem 1. Jahrhundert

Mit dem Einsatz von Diakonen in den Gemeinden soll die Botschaft Jesu im täglichen Leben vermehrt vernommen werden, «damit die Gläubigen sich neu öffnen für die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art». So lautet die Sinndeutung der Diakonatsweihe in den entsprechenden Richtlinien. Schon in der Apostelgeschichte wird die biblische Begründung des Diakonenamtes aufgezeichnet. Die Urgemeinde in Jerusalem wählte aus ihrer Mitte sieben vertrauenswürdige Männer aus, die den Auftrag erhielten, für die Armen der Gemeinde zu sorgen.
Nachdem die Gemeinde diese Männer ausgewählt hatte, wurden sie zu den Aposteln geführt. Diese beten für sie und legten ihnen die Hände auf.

Diakon sein – eine Berufung

Diakonweihe durch Bischof J. Bonnemain; Foto: Martin Walser, ©Bistum Chur

Die Weihe zum Diakon wird heute noch in der gleichen Weise vollzogen, wie dies aus der Urkirche berichtet wird. Der Bischof legt dem Weihekandidaten die Hände auf und gliedert ihn ein in den Klerus, in die Gemeinschaft jeder, die ein kirchliches und geistliches Amt innehaben. Er beauftragt ihn für den Dienst an den Armen, den Dienst am Wort und den Dienst in der Liturgie. Auf Grund dieser kirchlichen Sendung sollen die Diakone ein tiefes Verständnis für die Nöte und Sorgen der Gemeindemitglieder haben und ihnen echte und tätige Hilfe anbieten. Sie wirken aber auch in der Feier der Liturgie mit, verkünden das Wort Gottes in der Katechese und Predigt, spenden die Taufe und assistieren bei Trauungen.

Matteo Tuena und Matthias Westermann – bald unsere zwei Diakone

Ein für die Kirche lebensnotweniges Amt

Nach intensiver Diskussion auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde 1964 das Amt des Ständigen Diakons als eigene und beständige Weihestufe wieder eingeführt. In der heutigen Personalsituation unserer Kirche wird, wie hier in Küsnacht, den (Ständigen) Diakonen auch die Leitung der Gemeinden anvertraut.
Zu beachten ist die Formulierung im Konzilsdekret «Lumen Gentium», dass es sich dabei um ein für die Kirche lebensnotweniges Amt handle, und dass der Diakon als «hierarchische Stufe» wieder hergestellt werde. Die Weiheämter des Diakons, des Priesters und des Bischofs sollen sich auf allen Ebenen der Liturgie, der Verkündigung, der Seelsorge und der Diakonie entfalten. Neben dieser hierarchischen Struktur gibt es eine Vielfalt von kirchlichen Berufen, die auf Grund der Taufe und der Firmung allen Christinnen und Christen offenstehen.

Wie wirkt der Diakon nun in der Pfarrei?

Diakon, Priester und Seelsorger in ihren Gewänder während dem Ostergottesdienst

In Küsnacht ist dies für die Gläubigen schon viele Jahre vertraut, anderorts ist die nicht immer so. In der Feier der Eucharistie sowie bei der Spendung der Sakramente trägt er zur Albe die in den liturgischen Farben geschaffene Stola, und zwar diagonal von der linken Schulter offen zur rechten Seite hin. Im festlichen Gottesdienst kommt die Dalmatik dazu, das eigentlichen Diakonengewand. In der Messe ist er offiziell berufen, das Evangelium zu verkünden und die Frohe Botschaft in der Predigt auszulegen. Nach der Wandlung lädt er ein, das Geheimnis des Glaubens zu bedenken und nach dem Schlusssegen des Priesters ermuntert er die Gläubigen, «im Frieden zu gehen.» Als geweihter Diakon übernimmt er auch die Taufspendung und die Assistenz bei Trauungen.

Das geistliche Amt – ein Geschenk und eine Herausforderung

Unserer Pfarrei, Freunde und Weggefährten sowie die Familie von Matteo Tuena freuen sich, dass er diesen Weg ins geistliche Amt, erst als Diakon und dann als Priester, gehen wird. Das geistliche Amt ist ein Geschenk aber gleichzeitig natürlich auch eine grosse Herausforderung in der heutigen Zeit.
Schon immer wurde die eine Sendung der Kirche von vielerlei Diensten wahrgenommen. Damit die Botschaft Jesu bei den Menschen Gehör findet, braucht es das partnerschaftliche und respektvolle Zusammenwirken aller.
Dem kirchlichen Amt ist dabei die Sorge für die Einheit und das Zusammenwirken der vielen Dienste anvertraut. Bischof, Priester und Diakon tragen besondere Verantwortung für die Verkündigung, den Gottesdienst und den Bruderdienst und so für die Leitung der Diözese oder der Gemeinde. In seinem Dienst, den er im Geist Christi wahrnehmen soll, übt er im Namen Christi Autorität aus.

Dass dem Neugeweihten dies mit viel Dynamik und menschlichem Feingefühl gelingt, wünschen wir Matteo Tuena von Herzen und hoffen auf ein gesegnetes Wirken als Diakon und später als Priester in unserer Gemeinde und in unserem Bistum.

Diakon Matthias Westermann

 

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