Priesterweihe und Primiz von Diakon Matteo Tuena Geschrieben am

 

 

Matteo Tuena, Diakon

Lieber Matteo, in drei Wochen ist es bereits soweit, Du wirst zum Priester geweiht. Wie fühlt sich das an?

Ich habe momentan ziemlich viele und zum Teil auch divergierende Gefühle. Ich bin sehr glücklich, nun Priester werden zu dürfen. Der Weg dahin war lange und nicht immer einfach, doch wurde ich immer von der Sicherheit des Rufes Gottes in meinem Herzen begleitet. Gleichzeitig fühle ich mich sehr klein angesichts dieses Schrittes: Ohne mein Verdienst hat mich Gott zu dieser Aufgabe berufen und ich weiss nicht, ob man jemals für so einen grossen Schritt hinreichend vorbereitet sein kann. Die Grundstimmung ist aber die Freude und die Hoffnung, dass Gott mich nie im Stich lässt und ständig begleitet, damit ich so ein Priester werden kann, wie er es möchte.

Was bedeutet es Priester zu werden? Wie muss ein Priester heute sein bzw. wie möchtest Du selbst Priester sein?

Priester werden heisst in erster Linie sein eigenes Leben in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen. Die Hauptaufgabe eines Priesters ist die Feier der Sakramente – besonders der Eucharistie und der Versöhnung – und die Verkündigung des Evangeliums. Um diese Themen soll das Leben des Priesters kreisen und seinen Dienst prägen.
Wie ich selbst Priester sein möchte, ist eine sehr schwierige Frage. Priester sein hat mehr – wie das Wort schon sagt – mit einem Sein als mit einem Machen zu tun. Ich möchte jeden Tag Gott etwas näherkommen, mein Leben etwas mehr dem Leben Jesu angleichen, denn nur so, und davon bin ich überzeugt, werde ich ein guter Priester sein. Ich hatte einige priesterliche Vorbilder auf meinem Lebensweg, die mir vorgelebt haben, was es bedeutet, diesen Dienst mit Hingabe, Treue und Ehrfurcht zu leben. Ich möchte ein Priester sein, der den Menschen nahe ist, der – wie der verstorbene Papst Franziskus mal sagte – Stallgeruch annimmt, weil er mit den Schafen unterwegs ist.

Wie wird die Priesterweihe gefeiert und was ist eine Primiz?

Diakon Tuena assistiert Bischof Josef Maria Bonnemain in der Eucharistiefeier
Foto: Karin Stüssi

Die Priesterweihe wird innerhalb der Eucharistiefeier gespendet. Gleich wie bei der Diakonenweihe sind die zentralen Elemente der Feier die Handauflegung und das Weihegebet des Bischofs. So wird schon seit den Zeiten der Apostel das Weiheamt in der Kirche weitergegeben. Um sichtbar zu machen, was auf unsichtbarer Weise durch diese Gesten geschieht, finden innerhalb der Weiheliturgie einige sogenannten ausdeutende Riten statt: Die Einkleidung mit dem Messgewand, das priesterliche Gewand für die Feier der Eucharistie; die Salbung der Hände mit Chrisam als Zeichen, dass der Priester die Eucharistie in seinen Händen halten darf; die Übergabe von Kelch und Hostienschale als Gaben des Volkes für die Feier der Eucharistie.

Die Primiz ist die erste Heilige Messe, die ein neugeweihter Priester zelebriert. Es ist ein einzigartiges Fest, sowohl für den Primiziant als auch für die Gläubigen.
Im Zentrum steht nicht die Person selbst, sondern Gott, der einem Menschen diese Gnade schenkt, das Kreuzesopfer Jesu feiern zu dürfen. Die Kirche lebt aus der Feier der Eucharistie und so ist eine Primiz vor allem ein Dank an Gott, der seiner Kirche immer wieder Priester schenkt, die für die Menschen dieses Sakrament der Liebe Gottes feiern.

Wie feierst Du privat?

Anders als bei einer Hochzeit gibt es nach der Priesterweihe keine „Flitterwochen“, das heisst, dass ich nicht viel Zeit haben werde, um privat zu feiern. Ich werde allerdings in den Wochen nach der Weihe einige Primizen feiern, die zwar keine private Feiern sind, und doch für mich die schönste Art und Weise ist, um dieses Geschenk der Priesterweihe zu feiern. Besonders auf die Heimatprimiz am Pfingstsonntag freue ich mich.

Bleibst Du uns in Küsnacht erhalten und inwiefern werden sich Deine Aufgaben ändern?

Ich hoffe sehr – und bete auch dafür – dass ich noch länger hier bleiben darf. Ich möchte nun auch als Priester hier wirken dürfen und den Gläubigen in der Feier der Sakramenten beistehen.

Viele meiner Aufgaben werden gleich bleiben: Religionsunterricht, Firmkurs, Familien- und Seniorenarbeit, Krankenbesuche und Einzelbegleitungen. Was dazukommt ist die Spendung der Sakramente, die ich nun als Priester feiern darf.

Worauf freust Du Dich am meisten?

Am meisten freue ich mich darüber, die heilige Messe feiern zu dürfen und Beichte zu hören.

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Gottes Segen für die anstehende Weihe!

Redaktionsteam

Eine Antwort zu “Priesterweihe und Primiz von Diakon Matteo Tuena

  1. Mein lieber Fra ❤️ Mögest du IMMER seiner Stimme folgen, seinen Weg gehen und für deine Schäflein der Gute Hirte sein. Gott segne dich, ich bete für dich.

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