Eine alte Gebetsform
Schon seit einigen Monaten findet regelmässig in St. Agnes eine eucharistische Anbetung statt. Die eucharistische Anbetung ist eine alte Gebetsform, die unter den Gläubigen sehr beliebt ist.
Das stille Verweilen vor dem eucharistischen Herrn hat etwas sehr Schönes an sich, es geht um ein gegenseitiges Hinhorchen zwischen Jesus und mir. Die Heilige Teresa von Ávila drückt das so aus:
Beten ist nichts anderes
als ein Verweilen
bei einem Freund,
mit dem wir oft und gern
allein zusammenkommen,
um mit ihm zu reden,
weil wir sicher sind,
dass er uns liebt.
Und das Wort ist Fleisch geworden
Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes; Er hat sich uns dann in der Eucharistie weitergeschenkt. Also ist in der Eucharistie das Wort Gottes enthalten. Die Eucharistie anbeten ist mehr als nur eine fromme Übung, es geht im Wesentlichen darum, dass ich mich mit der Quelle des Lebens verbinden darf. Diese Quelle will mich erfüllen mit neuer Kraft, neuer Freude und Hoffnung.
Man kann sich die Frage stellen: Ist es aber nicht langweilig, längere Zeit in der Stille vor dem Herrn zu verweilen? Dazu eine Begebenheit des Pfarrers von Ars. Dem heiligen Pfarrer von Ars war einmal ein Bauer aufgefallen, der immer wieder für lange Zeit in der Kirche weilte. Eines Tages fragte der Pfarrer diesen Bauern, was er so lange vor dem Tabernakel mache. Da antwortete dieser: „Er schaut mich an und ich schaue ihn an.“
Komm und sieh
Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft zusammen vor dem Allerheiligsten Altarsakrament verweilen dürfen. Wenn Sie neugierig sind oder einfach mal Lust haben, sich von Taizé Gesänge und geistlichen Impulse mitnehmen zu lassen, dann ist die eucharistische Anbetung womöglich der richtige Ort für Sie! Ganz nach dem Worte Jesu «Komm und sieh…».
Matteo Tuena, Seelsorger