Das Coronavirus verändert alles. Dieser Satz ist nicht nur zum Schlagwort geworden, sondern hat konkrete Auswirkungen. Besonders hart traf es die Pfarrei mit der Feier der Erstkommunion. Sie fiel dem Lockdown zum Opfer. Diakon Matthias Westermann erinnert sich noch gut an den 16. März 2020.
Die Enttäuschung war bei allen gross
Alle aufwändigen Vorbereitungen und natürlich die Vorfreude auf das Fest wurden plötzlich wie auf Eis gelegt. Die Erstkommunionkinder und deren Eltern hatten sich an diesem Tag zur Kleiderprobe im Pfarreizentrum versammelt, damals schon unter Einhaltung der Distanz- und Hygienevorschriften. Parallel lief die Pressekonferenz des Bundesrates, welcher die “Ausserordentliche Lage” für die Schweiz ab Mitternacht ausrief. Alle Läden, Restaurants, Bars und die Freizeitbetriebe, zu denen interessanterweise auch die Pfarreien zählen, mussten schliessen. Gottesdienste und Pfarreiveranstaltungen waren verboten. Dies für die kommenden vier Wochen. Dass daraus Monate werden sollten, konnte damals niemand ahnen.
Diakon Matthias Westermann teilte im Gespräch mit den Eltern an diesem Nachmittag noch mit, dass man sich über die Erstkommunionfeier Anfang Mai sicher keine Sorgen machen müsse. Diese Hoffnung war bald zerschlagen und die Feier der Erstkommunion musste abgesagt werden. Die Enttäuschung war natürlich gross, besonders bei den Erstkommunionkindern und deren Eltern. Traditionellerweise ist der Erstkommuniontag ein grosses Fest, das die Familien von nah und fern zusammenführt. All dies konnte nun, erst recht nach den Grenzschliessungen, nicht mehr stattfinden.
Erstkommunion im Herbst
Das Fest ersatzlos ausfallen zu lassen, war keine Option. So einigten sich die Pfarreiverantwortlichen, in der Hoffnung auf bessere Zeiten, die Erstkommunion am 27. September 2020 nachzuholen. Dass zu diesem Zeitpunkt die Corona-Virus-Krise noch lange nicht überwunden sein würde und schmerzhafte Einschränkungen immer noch durchgesetzt werden müssen, wusste damals noch niemand. Doch eines ist klar: Der Gottesdienst findet statt. Zwar unter Restriktionen und mit Einschränkungen.
Das Fest, so Westermann, wird das Gleiche sein. Nur viel weniger Menschen, wie man es eigentlich von so einem Festtag gewohnt ist, dürfen sich in der Kirche versammeln. Und aus der öffentlichen Feier mit Ausstrahlung auf die ganze Pfarrei ist ein Fest hinter “verschlossenen Türen” geworden. Die Kinder dürfen nur eine beschränkte Anzahl von Gästen mitbringen und jede Person muss namentlich angemeldet werden. Dass nicht alle Eltern darüber glücklich sind, ist Matthias Westermann bewusst.
Alternativen zur jetzigen Vorgehensweise gibt es nicht. Einen dritten Anlauf für die Feier der Erstkommunion noch in diesem Jahr in der gewohnten Form wird es nicht geben. Wie in anderen Pfarreien auch würden dann die Kinder einfach in die regulären Sonntagsgottesdienste eingeladen, wo sie ohne besondere Festlichkeit zur Heiligen Kommunion zugelassen werden.